Karpaltunnelsyndrom (KTS, CTS)

Verursacht durch einen Engpass des Nervus medianus der am beugeseitigen Handgelenk durch einen Kanal verläuft. Die Nervenstörung führt zu nächtlichen Handschmerzen (Brachialgia nocturna) die bis zur Schulter ziehen können, Einschlafen der Finger 1-4 z.B. beim Fahrrad- oder Motorradfahren bis hin zu dauerhaft bestehenden Gefühlsstörungen der Finger was zum Verlust der Feinmotorik führt, so fallen z.B. Gegenstände einfach aus der Hand. Die Daumenballenmuskulatur kann dauerhaft verschmächtigt werden.

Ursachen der Enge sind häufig anatomisch bedingt, doch auch Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Polyarthritis, Rheuma oder Folgezustände nach Handgelenkbrüchen oder Störungen durch noch einliegendes Metall (distale Radiusfraktur) sind mögliche Auslöser. Auch hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft können ein Karpaltunnelsyndrom auslösen, hier ist aber mit einer spontanen Rückbildung der Beschwerden zu rechnen.

In einer neurologischen Untersuchung mit Messung der Nervenleitgeschwindigkeit kann ein sicherer Nachweis der Nervenstörung geführt werden. Als konservative Therapie wird zunächst eine Nachtschiene verordnet die ein nächtliches Abklappen des Handgelenkes  und damit Stress auf den Nerv vermeidet. Bei Engen im Karpalkanal durch Reizzustände der Beugesehnenhüllen kann eine Injektion mit Kortison in den Kanal versucht werden.

Bei unzureichendem Erfolg der konservativen Maßnahmen wird der Handchirurg Ihnen zur Operation raten. Hierzu erfolgt in örtlicher Betäubung des Armes die Spaltung des Karpalkanals, Befreiung des Nervs aus seinen Engen und evtl. Teilentfernung verdickter Beugesehnenhüllen und Lösen von Sehnenverwachsungen. Nach der Operation sollen die Finger sofort bewegt und das Handgelenk für 1-2 Wochen geschont werden. Durch die Operation ist fast immer ein sofortiges Verschwinden der nächtlichen Schmerzen zu erreichen, bis zum hoffentlich vollständigen Wiedererlangen der Fingersensibilität können aber mehrere Monate vergehen.